Zahnstein
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Zahnstein entsteht durch Einlagerung von anorganischen Stoffen (vor allem Calcium- und Phosphatverbindungen) aus dem Speichel in den Biofilm (mineralisierter Biofilm).Da der Hund über einen höheren pH- Wert des Speichels verfügt lagert sich grundsätzlich schneller Zahnstein an als bei uns Menschen.
Hauptsächlich betroffen sind die Außenseiten der Eckzähne und der Oberkieferbackenzähne (4. Prämolar, 1. Molar). Grundsätzlich kann er sich aber überall anlagern. In der Anfangsphase sind es nur grau-gelbe Anlagerungen in der Nähe des Zahnfleischsaumes, die sich schnell ausbreiten.
Zahnstein selbst verursacht keine Zahnerkrankungen zeigt uns aber, dass schon sehr viel Beläge auf den Zähnen angesammelt wurde und dringender Handlungsbedarf besteht. Er bietet durch seine raue Oberfläche eine ideale Anhaftungsfläche für Plaque, welcher wiederum mineralisiert. Die Beläge werden immer dicker. Durch den Druck auf den Zahnfleischrand kann sich dieser zurückziehen. Man spricht dann von einer „Gingivarezession“ = Zahnfleischschwund: Zahnhälse liegen frei, die Zähne erscheinen länger zu sein.
Der Zustand des Zahnes kann erst beurteilt werden wenn der Zahnstein vollständig entfernt ist.
Prophylaxe
Unter "Prophylaxe" versteht man die gründliche Entfernung allen Zahnbelages, sowohl von der von der Zahnoberfläche wie auch unter dem Zahnfleischsaum. Zweck der Behandlung ist die Gesunderhaltung des Zahnes sowie des Zahnhalteapparates (Zahnfleisch, Parodontalfasern, Alveolarknochen). Der Entstehung einer Gingivitis, Parodontitis und Zahnverlust kann dadurch vorgebeugt werden. Das Ausmaß der Anlagerung von Zahnbelag ist sehr stark abhängig von der Futterzusammensetzung (harte oder weiche Konsistenz), der Kaubeanspruchung ( Kaustangen, Hundekuchen etc., Spielzeug), der Speichelzusammensetzung und der individuellen Veranlagung. Zahnbelag findet man bei unseren Haustieren genauso wie bei wildlebenden Tieren.
Eine gründliche, professionelle Prophylaxe (Entfernung von Zahnbelag oberhalb und unterhalb des Zahnfleischsaums) erfolgt bei Hund und Katze immer unter Sedation oder Vollnarkose und besteht aus den folgenden 6 Schritten:
1. : Entfernung des Zahnbelag auf der gesamten Zahnoberfläche (Ultraschall, Handinstrumente, Küretten). Mit einem Spezialinstrument (Parodontalsonde) wird jeder Zahn individuell nach eventuell vorhandenen Kavitäten (Löchern), Resorptionsherden oder Parodontalstellen (Taschen) untersucht. Das Ergebnis wird in einem speziell angefertigten Befundbogen eingetragen. Gegebenenfalls wird eine Röntgenaufnahme angefertigt.
2. : Entfernung des Zahnbelag unterhalb des Zahnfleischsaums mit Handinstrumenten (Küretten).
3. : Anfärben der Zahnoberfläche mit einem speziellen Färbemittel (Disclosing Solution) um Reste von Zahnbelag sichtbar zu machen. Diese werden entfernt. Zurück bleibt eine saubere Zahnoberfläche ohne jeden Rest von Plaque oder Zahnstein.
4 : Politur der Zahnoberfläche.
5. : Behandlung der Zahnoberflächen, des Zahnfleischsaumes und aller Problemstellen mit der Emmi- pet
6. : Der Besitzer wird auf die Problemstellen im Gebiss seines Tieres hingewiesen. Ein individuelles Programm für die tägliche Nachsorge (Mundhygiene, Zähneputzen, Verhaltensmodifikation) wird erstellt. Das Säubern der Zähne kann vom Besitzer am Tier geübt werden, bevor das Tier aus der Narkose aufwacht.Für das Tier wird ein spezieller Nachsorgeplan (Verhaltensmodifikation, Fütterung) erstellt. Ideal ist, wenn der Tierbesitzer weiterhin für eine gewisse Mundhygiene (Zähneputzen) sorgen kann.
Auf Wunsch kann die Emmi- pet ausgeliehen werden