Der besondere Fall: Percy
Patient: Percy, West Highland White Terrier Rüde, 13 Jahre
Percy hatte schon seit längerer Zeit eine immer wiederkehrende Schwellung unterhalb des rechten Auges. Nach Antibiotikum Gabe verschwand sie, trat aber nach kurzer Zeit immer wieder auf. In der letzten Woche hatte sich der Zustand in soweit verschlimmert, als nun eitriges Sekret im rechten Auge zu sehen war, welches sich aus dem Tränenkanal entleerte.
Der Hund war im allgemeinen Befinden deutlich verändert und schien Schmerzen zu haben. Es war nicht möglich, die Mundhöhle und die Zähne zu untersuchen. Daher wurde ein Termin zur genaueren Adspektion der Mundhöhle in Narkose vereinbart. Die praeoperativen Untersuchungen (Blutbild, Herzuntersuchung) wurden eingeleitet. Percy bekam ein abschwellendes Medikament sowie ein Schmerzmittel.
Am Tage der Operation war das Gesicht bereits deutlich abgeschwollen.
Überhalb des linken 4. Prämolaren des Oberkiefers fand sich eine Fistelöffnung, aus welcher sich eitriges Sekret entleerte. Der Zahn sowie der Zahnhalteapparat schienen intakt zu sein. Es wurde eine Röntgenaufnahme des Zahnes angefertigt. Hier bestätigte sich der Verdacht, dass der Backenzahn tatsächlich für die Gesichtsschwellung verantwortlich war. Die Wurzeln waren zum grossen Teil resorbiert und zerstört.
Der Zahn wurde extrahiert. Alle drei Wurzeln waren grossflächig zerstört.
Der Rüde erholte sich sehr gut von der OP.
Zwei Wochen später wurde er zur Nachuntersuchung vorgestellt. Die Besitzerin war überaus glücklich, denn Percy hatte sich sehr verändert. Er schien regelrecht „verjüngt“: spielte wieder mit seinen Stofftieren und lief beim Gassigehen wieder vorne weg. Die Schwellung war nicht mehr sichtbar, der Wundbereich gut verheilt.