Endontologie (Wurzelbehandlungen)
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Zahnfrakturen kommen bei der Katze hauptsächlich an Eck- und Schneidezähnen (Trauma, Fenstersturtz) sowie im Backen- zahnbereich vor. Je nachdem wie viel von der Zahnsubstanz verloren geht, wird im ungünstigsten Falle die Nervenhöhle eröffnet. Sie erscheint als "roter Punkt". Dies ist für die Katze sehr schmerzhaft. Die in der Mundhöhle zahlreich vorhandenen Bakterien finden hier einen idealen Nährboden. Sie besiedeln den Nervenkanal und töten das Nervengewebe (Pulpa) ab. Dies ist daran zu erkennen, daß sich der "rote Punkt" mit der Zeit schwarz verfärbt. Der Zahn ist nun devital und verändert mit der Zeit auch seine Farbe (Abb. 1). Die Bakterien wandern über die Wurzelspitze des Zahnes bis in den Kieferknochen und können dort erhebliche Entzündungsprozesse (Wurzelspitzengranulome) verursachen. Diesen Krankheitsverlauf findet man bei der Katze sehr häufig an den Eckzähnen des Oberkiefers (Abb. 1). |
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Im schlimmsten Falle entwickeln sich für das Tier äußerst unangenehme und schmerzhafte Abszesse. Es ist bekannt, daß sich diese Keime im gesamten Organismus verbreiten und Innere Organe wie Herz, Leber und Nieren schädigen können. Jeder frakturierte Zahn mit eröffneter Pulpa ist gerade bei der Katze eine "tickende Zeitbombe" und muß behandelt werden. Oftmals bleiben solch abgebrochenen Zähne lange Zeit unentdeckt da das Tier lernt, mit dem Schmerz zu leben. Nur der Tierbesitzer welcher regelmäßig die Zähne seines Tieres kontrolliert (Zahnpflege) kann dies früh genug feststellen und dazu beitragen, daß der Zahn erhalten werden kann und dem Tier unnötige Schmerzen erspart bleiben! Sehr typisch für chronische Entzündungen im Wurzelspitzenbereich sind Tränenfluß und ein "zugekniffenes Auge" auf der betroffenen Kieferseite (Abb. 2). Nach Behandlung des Zahnes klangen die Symptome sofort ab (Abb. 3). |
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Abb. 2 Tränendes Auge vor - | Abb.3 - und nach der Behandlung |
Ziel der Behandlung ist, den Zahn zu erhalten. Dies gilt besonders für die bei der Katze besonders wichtigen Eckzähne. Bei sofort erkannten Zahnfrakturen kann versucht werden, die Pulpa vital zu erhalten. Grundsätzlich gilt: Je jünger das Tier und je frischer die Verletzung um so größer ist die Chance den Zahn vital zu erhalten. |
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1. Vitalamputation: Zur Behandlung erhält das Tier eine Kurznarkose. Der Nerv wird vorsichtig abgedeckt und der Defekt mit einer Kunststoffplombe versiegelt. Eine Röntgenaufnahme des betroffenen Zahnes wird angefertigt und der aktuelle Entwicklungsstand des Zahnes dokumentiert. (Je jünger der Zahn, um so weiter die Nervenhöhle). Eine sichere Methode um festzustellen, ob die Behandlung erfolgreich war ist die jährliche Röntgenkontrolle. Bleibt der Zahn vital wird sich die Nervenhöhle mit zunehmendem Alter verschmälern. Ein guter Vergleich bietet immer der Zahn der anderen Kieferseite. Werden beide Nervenhöhlen gleichmäßig enger, ist der Zahn vital. Bleibt die des behandelten Zahnes weit, sind die Zellen abgestorben: der Zahn ist devital und muß wurzelbehandelt werden. Wichtig ist, daß der Besitzer die Termine zum Nachröntgen einhält. |
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2. Wurzelbehandlung |
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Bevor bei der Katze eine Wurzelbehandlung durchgeführt wird ist abzuklären, ob der Zahn intakt ist oder ob bereits Symptome von FORL festzustellen sind. In diesem Falle ist dies absolut kontraindiziert. Wenn bereits Resorptionserscheinungen der Wurzel vorliegen sind Versuche diesen Zahn auf Dauer zu erhalten nicht möglich! |
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3. Wurzelspitzenresektion: |
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